Windeldermatitis

Ursachen, Symptome, Behandlungsmöglichkeiten

Wenn es im Windelbereich Ihres Babys brennt und juckt, handelt es sich häufig um Windeldermatitis. Diese Hauterkrankung ist keine Seltenheit – ein Viertel aller Babys sind mindestens einmal davon betroffen. Windeldermatitis ist jedoch mit der richtigen Pflege gut zu behandeln. Wir zeigen Ihnen, wie die Haut Ihres Babys wieder seidenweich wird.

Was ist Windeldermatitis?

Bei einer Windeldermatitis, auch Inkontinenz-assoziierte Dermatitis (IAD) genannt, handelt es sich um eine Entzündung der Haut im Windelbereich. In seltenen Fällen kann sich der Windelausschlag auch bis auf den unteren Rücken, den Bauch und die Innenseite der Oberschenkel erstrecken. Windeldermatitis ist in der Regel nicht gefährlich, beeinträchtigt jedoch das Wohlbefinden Ihres Kindes und kann sich rasch ausbreiten. Daher sollten Sie schnell Maßnahmen ergreifen, um den Entzündungen entgegenzuwirken.

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Irritative Windeldermatitis

Von einer irritativen Windeldermatitis ist in der Dermatologie die Rede, wenn sich der Windelausschlag auf die Stellen beschränkt, an denen direkte Reibung mit der Windel besteht (Oberschenkel-Innenseite, Hüften, Po), die Hautfalten sind nicht betroffen.

Intertriginöse Windeldermatitis

Insbesondere vermehrter Stuhlgang oder Durchfall führen zu Rötungen im Analbereich und zu Entzündungen in den Hautfalten. Sind ausschließlich die Falten betroffen, spricht man von intertriginöser Windeldermatitis.

Fortgeschrittene Windeldermatitis

Offene Hautstellen, großflächige Entzündungen im Windelbereich, am Rücken und Unterbauch sind Kennzeichen einer Windeldermatitis im fortgeschrittenen Stadium.

Windeldermatitis vs. Windelsoor

Wenn die Haut im Windelbereich bakteriell entzündet und infolgedessen gerötet und gereizt ist, spricht man von Windeldermatitis. Kommt es darüber hinaus zu einer Besiedelung durch den Hefepilz candida albicans (Darmcandidose) handelt es sich um Windelsoor. Durch wunde Hautstellen kann der Windelpilz den Säureschutzmantel der Haut überwinden und Windelsoor auslösen. Die Verbreitung des Pilzes sorgt für Pusteln und Schuppen im Genitalbereich Ihres Kindes und kann sogar Beine, Rücken und Mund befallen. Ein ebenfalls entscheidender Unterschied: Windelsoor ist im Gegensatz zu Windeldermatitis ansteckend!

So erkennen Sie Windeldermatitis

Symptom

Merkmale

Rötung

Die Haut ist gerötet und wund.

Schwellung

Die Haut ist geschwollen und warm.

Nässende Haut

Die Haut ist feucht und nässend.

Schmerzen

Das Kind hat sichtbar Schmerzen und ist beim Wickeln unruhig und weinerlich.

Juckreiz

Das Kind versucht, den betroffenen Bereich zu kratzen.

Bläschen

Die Haut weist kleine Bläschen oder Pusteln auf. Es handelt sich wahrscheinlich um Windelsoor.

Bei Pusteln und Blasen schnell handeln!

Hält das Ekzem unter der Windel mehrere Tage an, bilden sich Pickel, Risse oder Wunden oder treten zusätzliche Symptome wie Fieber oder übelriechender Ausfluss in den Windeln Ihres Kindes auf, sollten Sie umgehend einen Kinder- und Jugendarzt oder eine Kinder und Jugendärztin aufsuchen!

Das sind die häufigsten Ursachen einer Windeldermatitis

Juckreiz, Rötung, Pickelchen, Ausschlag – diese Symptome können nur vollständig beseitigt werden, wenn Sie deren Ursache bekämpfen. Windeldermatitis entsteht häufig durch eine falsche Wickelroutine, die ein feucht-warmes Milieu unter der Windel verursacht. Folgende Aspekte sind üblicherweise für einen “wunden Babypo” verantwortlich:

Hautreizung durch beißenden Ammoniak

Eine unregelmäßige Wickelroutine und der dadurch langanhaltende Kontakt zu Urin und Stuhl sind häufig schuld an gereizter Haut und Ausschlägen. Wird Urin durch Bakterien zersetzt, entsteht Ammoniak. Dieser Abbaustoff verursacht einen beißenden Geruch und greift die Hautbarriere Ihres Babys an.

Angestaute Feuchtigkeit unter der Windel

Liegt zu viel Zeit zwischen der Urin- und Stuhlentleerung und dem Windelwechsel, staut sich Feuchtigkeit in der Windel an. Die Folge: Die Haut Ihres Säuglings wird weicher und weniger widerstandsfähig. Erreger können dadurch leichter in die geschädigte Hautbarriere eindringen und Ausschläge verursachen. Unregelmäßiges Windelwechseln begünstigt daher Hauterkrankungen.

Ungeeignete Windeln

Zu enge Windeln oder Kleidung reiben beim Strampeln auf der Haut und können so zu Hautirritationen und -verletzungen führen. Das begünstigt ebenfalls das Eindringen von Bakterien. Ebenso können gerötete Stellen auch auf Unverträglichkeiten hinweisen. Fertigwindeln enthalten zahlreiche Stoffe, auf die das Baby reagieren könnte.

Bakterielle Infektion

Ist der umliegende Bereich bereits von einer bakteriellen Infektion betroffen, kann sich diese auch auf den Windelbereich ausdehnen und in Form einer Windeldermatitis auftreten. Dieser Bereich ist besonders gefährdet, da er durch Wärme und Feuchtigkeit den idealen Nährboden für Bakterien bietet.

Veränderte Nahrungsgewohnheiten des Babys

Beginnt das Baby, feste Nahrung zu sich zu nehmen, verändert sich dadurch sowohl der Inhalt des Stuhlgangs als auch die Häufigkeit des Stuhlgangs. Auch scharfe Gewürze, Zitrusfrüchte und Fruchtsäfte verändern den Urin. Die darin enthaltene Säure kann zu gereizten Hautstellen führen. Das erhöht die Wahrscheinlichkeit einer Infektion wie Windeldermatitis.

Grunderkrankungen

Säuglinge, die bereits unter atopischer Dermatitis (Ekzem) oder seborrhoischer Dermatitis leiden, sind besonders anfällig für Windeldermatitis und Windelsoor.

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Windeldermatitis effektiv vorbeugen

Vorsorge ist besser als Nachsorge! Mit dem ABCDE der Windeldermatitis können Sie dem Bakterienbefall unter der Windel Ihres Kindes vorbeugen.

Air (Luft)

Greifen Sie zu atmungsaktiven Windelmarken und lassen Sie durch regelmäßige Windelpausen Luft an die Haut Ihres Kindes. Das Strampeln an der frischen Luft lässt die Haut trocknen und beugt damit Windeldermatitis und Windelsoor vor.

Barriers (Barrieren)

Windeldermatitis und Windelsoor entstehen durch eine geschädigte Barriere der Haut. Legen Sie daher besonderen Wert auf den Schutz und die Regeneration der Haut unter der Windel – zum Beispiel durch das Auftragen einer Zinksalbe.

Cleansing (Reinigung)

Bei jedem Wickeln reinigen Sie den Windelbereich Ihres Babys idealerweise mit Wasser oder einer milden Seife. Vermeiden Sie die Verwendung von alkohol- oder parfümhaltigen Produkten und Seifen, da diese den natürlichen Säureschutzmantel der Haut angreifen. Tupfen Sie die Stellen vorsichtig trocken. Achten Sie hierbei besonders auf Hautfalten, da sich dort leicht Feuchtigkeit sammeln kann. Nach der Reinigung kann eine Wundschutzcreme aufgetragen werden.

Diapers (Windeln)

Damit Ihr Baby so wenig Kontakt mit Urin und Stuhl wie möglich hat, sollten Sie auf regelmäßige Windelwechsel achten. Ein Neugeborenes muss durchschnittlich sechs- bis zehnmal täglich gewickelt werden. Bei einem Säugling sollten Sie mit sieben bis acht Windeln pro Tag rechnen. Bei Kindern genügen im Durchschnitt vier bis sechs Windelwechsel pro Tag. Immer gilt: Ein Windelwechsel ist nach jeder Stuhlentleerung nötig!

Achten Sie zudem auf die richtige Größe bei Ihrer Windelmarke, um Reibungen zu vermeiden und die Luftzirkulation zu fördern. Die richtige Größe richtet sich nach Gewicht und Alter Ihres Kindes.

Education (Schulung)

Ihr Kind profitiert von Ihrem umfassenden Wissen. Informieren Sie sich daher bei Ihrem behandelndem Arzt bzw. Ihrer Ärztin oder auch in einer persönlichen Beratung in unseren Apothekenfilialen vor Ort. Bei uns erhalten Sie fachkundige Informationen zur Vorbeugung und Behandlung von Windeldermatitis und anderen Erkrankungen.

Windeldermatitis erfolgreich behandeln

Sowohl bewährte Hausmittel als auch rezeptfreie Cremes, Salben und Pasten mit entsprechenden Inhaltsstoffen bieten Schutz vor Bakterienbefall und fördern die Regeneration der Schutzbarriere. In unserem Shop finden Sie viele rezeptfreie Medikamente, die die Heilung der Hautentzündungen unterstützen. Halten Sie vor der Anwendung der Pflegeprodukte unbedingt Rücksprache mit dem Arzt bzw. der Ärztin Ihres Kindes und achten Sie stets auf eine bewusste und kindgerechte Dosierung. Gerne beraten Sie unsere fachkundigen Apotheker:innen vor Ort zu Inhaltsstoffen, Wirkungsweisen und Anwendungsgebieten.

Stellen Sie erste Symptome einer Windeldermatitis fest, kennen Hebammen verschiedene Behandlungsmöglichkeiten. Wir stellen Ihnen die wichtigsten vor.

  • Bad

    Ein Bad mit speziellen Zusätzen wirkt entzündungshemmend und lindert Juckreiz. Geeignet für Kinder ist beispielsweise TANNOLACT Badezusatz 10X10 g. Geben Sie einen halben Beutel in 25 Liter warmes Wasser (32-35° Celsius) und baden Sie Ihr Kind 10-15 Minuten darin. Trocknen Sie den Babypo anschließend sanft.

  • Schwarzer Tee & Kamillentee

    Sowohl schwarzer Tee als auch Kamillentee gelten als bewährtes Hausmittel bei Windeldermatitis. Geeignet sind ASSAM schwarzer Tee Bio Salus Filterbeutel 15 St sowie H&S Kamillentee Filterbeutel 20X1.5 g. Lassen Sie den Tee mindestens 15 bis 20 Minuten ziehen und abkühlen, bevor Sie Ihn vorsichtig auf die betroffenen Stellen tupfen.

  • Zinksalben

    Zinksalben helfen bei Ekzemen im Windelbereich. Der Wirkstoff Zinkoxid wirkt gegen Krankheitserreger und Entzündungen und fördert die Wundheilung. Tragen Sie die Zinksalbe vorsichtig auf die betroffene Hautpartie auf. Decken Sie die Stelle anschließend mit Mull ab. Multilind Heilsalbe mit Nystatin und Zinkoxid und Wund- und Heilsalbe sind geeignete Mittel für Kinder bei Windeldermatitis.

  • Salben und Pasten gegen Pilzbefall

    Salben und Pasten wie CANDIO HERMAL Softpaste 20g und NYSTADERM Paste 20 g schädigen die Zellmembran von Hefepilzen und hemmen dadurch die weitere Ausbreitung der Infektion. So werden Pilzinfektionen unter der Windel aktiv bekämpft und der Hauterkrankung entgegengewirkt. Tragen Sie die Salben vorsichtig im Windelbereich Ihres Kindes auf.

  • Lotionen gegen nässende Hautpartien

    Die Gerbstoffe in den Lotionen TANNOLACT Lotio 75g und TANNOSYNT Lotio 100g beschleunigen den Heilungsprozess bei einem Pilzbefall, indem sie zusammenziehend wirken. Die Hautschicht wird dadurch oberflächlich abgedichtet. Die Gerbstoffe entziehen Bakterien und Pilzen den Nährboden und hemmen die Ausbreitung. Vor Gebrauch sollte die Lotion gut geschüttelt werden. Tropfen Sie das Arzneimittel auf die betroffenen Hautstellen auf. Vermeiden Sie den Kontakt mit Schleimhäuten, Augen und offenen Hautstellen.

  • Wundschutzcreme

    Wund- und Heilsalben wie LITTLE Lino Windelcreme 50 ml und Wund- und Heilsalbe pflegen den Babypo und schützen vor Windelausschlag und Windeldermatitis. Tragen Sie die Salbe 1-2 mal täglich auf und massieren Sie diese sanft ein.

  • Heilwolle in Windeln

    HEILWOLLE 1 St ist unbehandelte, naturbelassene Schafwolle, der eine wärmende und heilende Wirkung bei Hautreizungen nachgesagt wird. Das darin enthaltene Wollwachs wirkt entzündungshemmend, hautpflegend, feuchtigkeitsbindend, beruhigend und atmungsaktiv. Legen Sie ein Stück dieser Wolle direkt auf die gesäuberten, wunden Stellen im Genitalbereich Ihres Kindes. Cremen Sie das Gesäß Ihres Babys nicht zusätzlich ein! Anschließend können Sie eine Windel darüberziehen. Wechseln Sie die Wolle bei jedem Windelwechsel mit.

  • Muttermilch

    Häufig wird auch empfohlen, ein paar Tropfen Muttermilch auf die betroffenen Hautstellen zu geben. Die Wirkung ist jedoch umstritten, da die Milch sogar zu sekundären bakteriellen Entzündungen führen kann.

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Fazit: Vorbeugung und Behandlung von Windeldermatitis und Windelsoor

Mit leichten Eingriffen in die Wickelroutine lässt sich einem Ausschlag, Bakterienbefall und einer Pilzinfektion effektiv vorbeugen. Windelwechseln ist nach jeder Stuhlentleerung notwendig. Auch langer Kontakt der Haut mit Urin in der Windel sollte vermieden werden. Tauchen trotz guter Vorsorge gerötete und wunde Stellen und ein beißender Ammoniak-Geruch auf, sollten Sie schnell handeln. Ansonsten wird aus einem relativ harmlosen Ausschlag ansteckender Windelsoor mit Bläschen und Pickeln. Ist das der Fall, sollten Sie umgehend paediatrische Beratung aufsuchen!

Kleinflächige Rötungen lassen sich jedoch gut eigenhändig durch die oben genannten Methoden bekämpfen. In unserem Shop finden Sie eine große Auswahl rezeptfreier Hilfsmittel für die sanfte Behandlung von Windeldermatitis. Gerne beantworten wir Ihre Fragen zu Produkten, deren Anwendung und Wirkungsweisen sowie zu anderen Gesundheitsthemen und Erkrankungen auch in unseren Filialen vor Ort!

Ob Neugeborenes, Säugling oder Kleinkind – mit uns sind Sie in jeder Lebensphase gut beraten!

Das Wohl Ihrer Familie liegt uns am Herzen. In Ebis Apotheke finden Sie Hilfe und Tipps zu einer Vielzahl von Themen – vom Wochenbett über Stillprobleme bis hin zu Bauchschmerzen und Sonnenbrand. Unsere Ratschläge, Checklisten für kindgerechte Hausapotheken und Notfalltipps garantieren, dass Sie für alle Eventualitäten gewappnet sind. Besuchen Sie uns auch gerne vor Ort – wir freuen uns darauf, Sie zu beraten!