Als Elternteil ist es besonders wichtig zu wissen, wie Sie Ihre Kinder während der heißen Sommermonate vor Sonne schützen können. Denn Hitze und Sonneneinstrahlung können Kindern ganz schön zusetzen und gesundheitsgefährdend sein. Hier erfahren Sie, welche Symptome für einen Sonnenstich bei Kindern sprechen oder gar auf Hitzschlag hinweisen. Wir geben Ihnen wertvolle Tipps, wie Sie Ihrem Nachwuchs im Notfall helfen können und welche Maßnahmen Gefahrensituationen vorbeugen.
Immer mehr Menschen haben mit der Hitze zu kämpfen. Babys und Kinder sind allerdings anfälliger für die Sonne und ihre potenziellen Gefahren als Erwachsene. Wenn ein Kind zu lange der Sonne ausgesetzt wird, kann es zu einem Sonnenstich kommen – in der Medizin auch als Heliosis oder Insolation bekannt. Während UV-Strahlen für Sonnenbrand verantwortlich sind, ist die langwellige Wärmestrahlung die Ursache für einen Sonnenstich bei Kindern. Insbesondere wenn die intensive Sonneneinstrahlung auf den ungeschützten Kopf und Nacken trifft, besteht ein erhöhtes Risiko für Sonnenstich bei Kindern. Die Hitze führt zu einem Wärmestau im Kopf. Daraus resultiert eine Reizung der empfindlichen Hirnhäute und im schlimmsten Fall eine Hirnhaut-Entzündung. Das Gehirn erwärmt sich, schwillt an, sodass so die typischen Symptome entstehen.
Wenn Sie einen Sonnenstich bei Ihrem Kleinkind festgestellt haben, ist besondere Vorsicht geboten. Zum einen haben Kinder und Kleinkinder Schwierigkeiten, ihren Wärmehaushalt zu regulieren, da sie noch nicht richtig schwitzen können. Das macht sie empfindlicher für eine Überhitzung. Außerdem sind der Schädelknochen und die Schädeldecke bei Kindern weitaus dünner als bei erwachsenen Menschen, da die Schädelknochen noch nicht vollständig verwachsenen sind. Dies erhöht das Risiko einer Schädigung des Gehirns durch die Hitze. Zudem haben die Kleinen oft lichteres Haar als Erwachsene – ihnen fehlt ein natürlicher Schutz vor der Sonne.
Im ersten Lebensjahr sollte ein Baby keiner direkten Sonnenbestrahlung ausgesetzt werden. Babys und Sonne sind keine gute Kombination. Achten Sie darauf, dass Ihr Baby immer im Schatten bleibt und vor direkter Sonne geschützt wird. Verwenden Sie immer einen Sonnenschutz mit ausreichendem Lichtschutzfaktor (LSF) und ergänzend einen Schirm oder ein Sonnensegel aus UV-Schutz-Stoff, dass Sie z.B. am Kinderwagen anbringen. Vermeiden Sie jedoch Aufenthalte in direkter Sonne, auch wenn Sie einen Sonnenschutz verwenden. So vermindern Sie das Risiko für einen potenziellen Sonnenstich bei Ihrem Kind und für andere Gefahren, die durch die Hitze verursacht werden können.
Ein Sonnenstich bei Kleinkindern oder Säuglingen kann aufgrund des fehlenden Schutzes besonders gefährlich sein und zu einer lebensgefährlichen Entzündung der Hirnhaut führen. Säuglinge sind noch empfindlicher für Sonne- und Wärmeinstrahlung als größere Kinder. Durch die Fontanelle (die Spalte zwischen den Schädelplatten) und das geringe Kopfhaar bei Babys können die Sonnen- und somit Wärmestrahlen den Kopf ungehindert erreichen und tiefer eindringen. Das Hirn ist fast ausschließlich durch die Kopfhaut geschützt.
Außerdem dauert es eine Weile, bis Säuglinge die Fähigkeit zum Schwitzen voll entwickelt haben, um die Körpertemperatur zu regulieren. Zögern Sie daher nicht, einen Arzt oder eine Ärztin aufzusuchen, wenn Anzeichen vorhanden sind.
Wenn der Kopf und Nacken direkter Sonneneinstrahlung ausgesetzt sind, kann dies zu einem Sonnenstich führen, bei dem die empfindlichen Hirnmembranen durch Hitze gereizt werden. Die Symptome treten normalerweise erst Stunden später auf und Eltern bemerken häufig erst abends oder nachts Anzeichen eines Sonnenstichs bei ihren Kindern. Der Kopf des Kindes ist oft gerötet und heiß, während der Rest des Körpers eine normale Temperatur hat. Obwohl Fieber normalerweise nicht auftritt, können starke Kopfschmerzen, Schwindel, Unruhe, Erbrechen sowie Nackenschmerzen und -steifigkeit Symptome eines Sonnenstichs bei Kindern sein.
Bei Babys können auch merkwürdiges Weinen und Schreien Anzeichen sein, die möglicherweise durch Kopfschmerzen ausgelöst werden. Sie können auch das Trinken verweigern, was zu Dehydrierung und anderen Komplikationen führen kann.
Hitzeschäden wie ein Hitzschlag, eine Hitzeerschöpfung (Hitzekollaps) oder ein Sonnenstich bei Kindern können lebensbedrohliche Auswirkung haben. Während der Sonnenstich sich eher lokal auf den Kopf beschränkt, betrifft der Hitzschlag den gesamten Körper. Ein Hitzekollaps oder im schlimmsten Fall ein Hitzschlag sind gesundheitliche Störungen, die durch den Mangel an Flüssigkeit und Überwärmung verursacht werden. Dabei ist der Körper nicht mehr in der Lage, die innere Körpertemperatur auf einem normalen Niveau zu halten. Die Schweißproduktion funktioniert nicht mehr wie gewohnt und der Körper des Betroffenen produziert mehr Wärme als er abgeben kann. Dies kann bei höheren Temperaturen, eventueller körperlicher Anstrengung oder durch das Tragen ungeeigneter Kleidung auftreten.
Das starke Überhitzen des Körpers kann zu einem Hirnödem mit Hirnschädigung oder sogar zum Tod führen. Zu den typischen Symptomen hierfür zählen eine Körpertemperatur wie bei sehr hohem Fieber, Krämpfe, schneller Herzschlag, Kreislaufprobleme, trockene Haut oder Delirium.
Eine Hitzeerschöpfung bei einem Baby ist selten, aber sehr gefährlich. Wenn sich ein Baby oder Kleinkind bei heißem Wetter zu lange im Freien aufhält oder in einem heißen Auto mitfährt, kann die Temperatur im Körper schnell ansteigen. Da Babys und Kleinkinder nicht mitteilen können, wenn sie sich unwohl fühlen, sollten Sie auf ungewöhnliches Verhalten oder besorgniserregende Symptome achten, z. B. Unruhe, schnelle Atmung, Lethargie, Erbrechen.
Der frühzeitige Sonnenschutz der Kinderhaut kann schlimme Folgen vorbeugen. Die Sonne kann die empfindliche Haut nachhaltig schädigen und lässt sie schnell altern. Außerdem besteht eine höhere Wahrscheinlichkeit, zum späteren Zeitpunkt an Hautkrebst zu erkranken. Sonnenmilch für Kinder hat einen hohen Lichtschutzfaktor (LSF 50 oder 50+) und ist meistens duftneutral.
Verwenden Sie bestenfalls wasserfeste Sonnencreme und sorgen Sie für einen guten Sonnenschutz für Kinder: das Gesicht und den Oberkörper gut eincremen. Nachcremen nicht vergessen: spätestens alle zwei Stunden. Bei Babys empfiehlt sich die Verwendung einer Sonnencreme erst ab einem Alter von sechs Monaten und eignet sich bis zu einem Alter von ca. 10-12 Jahren. Die Creme beugt zwar einen Sonnenstich bei Kindern nicht vor, verhindert aber einen möglichen Sonnenbrand.
Wenn Sie Symptome bemerken, die auf einen Sonnenstich bei Ihrem Kind deuten, sollten Sie sofort Erste-Hilfe-Maßnahmen einleiten. Nehmen Sie zunächst das Kind umgehend aus der Sonne und bringen Sie es in den Schatten. Noch besser ist es, wenn Sie mit Ihrem Kleinkind in einen kühlen und abgedunkelten Raum gehen und beruhigen Sie es. Lagern Sie den Kopf und Oberkörper des Kindes auf einem Kissen hoch und lockern Sie enge Kleidung. Bedecken Sie den Kopf und Nacken mit kalten Umschlägen. Alternativ können Sie Coolpacks in einem Tuch wickeln. Sofern Kinder mit Sonnenstich nicht über Übelkeit klagen und bei Bewusstsein sind, sollten sie schluckweise trinken. Am besten eignen sich lauwarmes Wasser, verdünnte Fruchtsaftschorlen sowie Früchte- und Kräutertee. Wenn zu stark geschwitzt wurde, sind wichtige Mineralstoffe verloren gegangen. Aus diesem Grund tun salzhaltige Flüssigkeiten wie eine Bouillon oder ein Glas Wasser mit einem Teelöffel Salz gut.
Wenn ein Sonnenstich bei Ihrem Kind vermutet wird, können Sie nach ärztlicher Rücksprache fiebersenkende Medikamente oder Schmerzmittel für Kinder wie Ibuprofen oder Paracetamol verabreichen. Der ärztliche Rat ist notwendig, um gegen eine Negativwirkung zu minimieren. Gelegentlich erzielen die Medikamente nicht nur den gewünschten Effekt, sondern wirken sich bei Kindern mit Sonnenstich negativ auf die Blutgerinnung und auf die Nieren- und Leberfunktion aus.
Sollten Sie einen Sonnenstich bei Ihrem Kind vermuten und die ersten Hilfeschritte durchführt haben, lassen Sie das Kind nicht unbeaufsichtigt. Rufen Sie einen Notdienst, wenn sich der Zustand rasch verschlechtert, es bewusstlos wird oder gar halluziniert. Bei starken Schmerzen sollten Sie auch schnell zum Telefon greifen. Sie sollten ebenfalls den Notdienst rufen, wenn trotz der Einleitung von Erste-Hilfe keine Besserung eintritt.
Sie als Eltern können einfache Maßnahmen ergreifen, um Hitzekollaps oder Sonnenstich bei Ihren Kindern zu verhindern. Sie können Aktivitäten im Freien während einer kühleren Tageszeit, z. B. in den frühen Morgenstunden oder später am Abend, genießen. Es ist ratsam, so viel Schatten wie möglich zu suchen, wenn Sie sich draußen aufhalten, vor allem, wenn Sie eine Pause einlegen oder Wasser trinken.
Sie sollten locker sitzende, helle und feuchtigkeitsableitende Kleidung wählen und keine schwere Baumwollkleidung tragen. Sie sollten auch in Betracht ziehen, Sonnenschutzkleidung für Tage anzuziehen, an denen Ihr Kind mehrere Stunden am Stück bei hohen Außentemperaturen im Freien ist. Um sich abzukühlen können sich ältere Kinder ab und an das Gesicht oder den ganzen Kopf nass machen. Dies kann einen Sonnenstich bei Kindern verhindern. Bedenken Sie, im Anschluss den Sonnenschutz neu aufzutragen. Ein Sonnenhut ist ebenfalls empfehlenswert, um den Kopf zusätzlich zu schützen.
Schließlich sollten Sie auf die ausreichende Zufuhr an Flüssigkeit achten, um sich abzukühlen und eine Dehydrierung zu vermeiden. Wir haben eine Checkliste zum Sonnenschutz für Kinder für Sie erstellt. Lesen Sie weitere Tipps, wie Sie für mehr Schutz sorgen und einen Sonnenstich bei Kindern vorbeugen können.
Die Sonne bringt Gefahren mit sich, ganz besonders für den Nachwuchs. Ein Sonnenstich bei Kindern entsteht häufig, wenn die Sonne zu lange auf Kopf- oder Nackenbereich scheint. Da Kinder ihren körpereigenen Wärmehaushalt nicht regulieren können, kann zu viel Sonne und Wärme zu Hitzeerschöpfung oder einem Hitzschlag führen. Diese Hitzekrankheiten können ernste Schäden verursachen wie z.B. Hirnhaut-Reizung bis zur Entzündung, Kopf- und Nackenschmerzen, Erbrechen, Fieber bis hin zu Bewusstseinsstörungen oder Bewusstlosigkeit auslösen. Kontaktieren Sie bei Unsicherheiten einen Arzt oder eine Ärztin. Sollte sich der Zustand nicht schnell verbessern, rufen Sie einen ärztlichen Notdienst.
Um Sonnenstich bei Kindern vorzubeugen, folgen Sie ein paar einfache Regeln. Vermeiden Sie Aufenthalte draußen in der Mittagssonne. Zwischen 11 und 15 Uhr ist die Sonnenstrahlung am höchsten und die Gefahr für einen Sonnenstich bei Ihren Kindern am höchsten. Achten Sie ständig auf den Sonnenschutz in Form von Kopfbedeckung, Schirm oder Sonnenmilch / -öl und motivieren Sie die Kinder öfter zu trinken.