Wer täglich mehrere Medikamente einnehmen muss, kennt das Problem: Während das eine Arzneimittel morgens eingenommen werden soll, ist ein anderes für abends vorgesehen. Ein Medikament wird mit Wasser genommen, ein anderes nicht. Diese Tablette muss zu einer Mahlzeit eingenommen werden und jene Kapsel auf nüchternen Magen. Da verliert man schnell den Überblick. Auch für Pflegeheime und Pflegedienste ist das Portionieren und Bereitstellen der Medikamente für alle Patientinnen und Patienten eine Herausforderung. Der zeitliche Aufwand ist groß. Hier sorgt die individuelle Verblisterung für Abhilfe: Sie schenkt mehr Zeit für Pflege und sorgt gleichsam für mehr Sicherheit und optimale Hygiene. Aber was bedeutet Verblisterung eigentlich? Wie funktioniert sie? Was sind die Vorteile? Die Hohenzollern Apotheke informiert!
Die meisten festen Medikamente werden bereits vom jeweiligen Hersteller in so genannten Blisterverpackungen ausgeliefert. Das betreuende Personal verbringt in Pflegeheimen und bei Pflegediensten dann viel Zeit damit, Tabletten und Kapseln aus den Blisterverpackungen zu entnehmen und sie patientenindividuell für die Einnahme vorzubereiten. Dieser Vorgang wird „Stellen“ genannt. Eine Aufgabe, die das Pflegepersonal viel Zeit kostet. Außerdem ist das händische Stellen von Medikamenten sehr fehleranfällig.
Bei der patientenindividuellen maschinellen Verblisterung werden die Arzneimittel einer betroffenen Person gemäß des Medikationsplans in so genannten Schlauchblistern maschinell unter Reinraumbedingungen für die Einnahme vorbereitet. Das macht es dem betreuenden Gesundheits- und Altenpflegern leicht, die entsprechenden Medikamente sicher zu verabreichen.
Die Arzneimittel werden vollkommen keimfrei und unter besonders hygienischen Bedingungen verblistert, sodass der Patient oder die Patientin sie direkt einnehmen kann. Die Aufgabe der maschinellen Verblisterung übernimmt die Apotheke in Zusammenarbeit mit der betreuenden Pflegeeinrichtung oder dem zuständigen Pflegedienst und nach Absprache mit dem behandelnden ärztlichen Fachpersonal.
Medikamente sicher einnehmen? Dank patientenindividueller Verblisterung in so genannten Schlauchblister kein Problem mehr. Dabei besteht ein Schlauchblister aus einer Aneinanderreihung von durchsichtigen Kunststoffbeuteln, die durch eine leicht zu trennende Perforierung miteinander verbunden sind. Jeder dieser Beutel beinhaltet die Arzneimittel eines Patienten für einen bestimmten Tag und eine bestimmte Uhrzeit.
Diese Informationen, sowie Einnahmehinweise und das Aussehen der Arzneimittel ist auf jedem Beutel aufgedruckt. Das erleichtert die Medikamentengabe erheblich und beugt Fehlern bei Einnahme und Dosierung der Medikamente vor.
Medikamente sicher verabreichen: Da alle relevanten Daten direkt auf dem Blister aufgedruckt sind, ist das kein Problem mehr. Erkrankte und Pflegepersonal wissen genau, welche Tablette oder Kapsel wie aussieht und wann und wie sie eingenommen werden muss (vor, zu oder nach einer Mahlzeit? Mit Flüssigkeit? uws.)
Vertragen sich alle verordneten Medikamente untereinander? Den Medikationsplan immer im Blick behalten.
Die Verblisterung findet unter Reinraumbedingungen vollkommen keimfrei statt.
Die maschinelle Verblisterung bietet ein Höchstmaß an Sicherheit durch mehrfache Kontrollen.
Die Tütchen lassen sich leicht abtrennen und einfach öffnen.
Das Vorbereiten der Arzneimittel durch das Pflegepersonal entfällt. So wird Zeit gespart, die direkt den Patientinnen und Patienten geschenkt werden kann.
Das Wort „systemrelevant“ fasst es treffend zusammen: Die Pflege kann keine Pause einlegen. Die Versorgung von Menschen, die auf die Hilfe anderer angewiesen sind, muss zu jeder Zeit lückenlos gewährleistet sein. Das ist zeitaufwendig und bindet die Ressourcen von hochqualifiziertem Personal – jetzt mehr denn je. Die patientenindividuelle maschinelle Verblisterung kann dem Pflegepersonal Arbeit abnehmen und sorgt gleichermaßen für mehr Sicherheit und Hygiene in der Arzneimitteltherapie.
In der Hohenzollern Apotheke haben wir ein eigenes Team, dass sich ausschließlich um die Betreuung von Pflegeeinrichtungen und Pflegediensten in Münster kümmert. Unsere Fachkräfte für Heimversorgung übernehmen dabei das komplette Medikationsmanagement. Das bedeutet: Wir haben immer im Blick, wie lange eine Person mit ihren Medikamenten auskommt und bestellen rechtzeitig neue Rezepte bei dem oder der zuständigen Mediziner:in. Außerdem übernehmen wir in Absprache mit den Mediziner:innen den Interaktionscheck: Vertragen sich alle verschriebenen Medikamente untereinander? Gibt es Wechselwirkungen? Damit sorgt unser Team Medikationsmanagement für eine optimale Versorgung der Patientinnen und Patienten und erleichtert die Arbeit des Pflegepersonals.