Mit der ambulanten parenteralen Antiinfektiva- oder auch Antibiotikatherapie, kurz APAT, bringen wir gemeinsam mit Ärzt:innen und unseren Kooperationspartnern im Bereich Homecare Patient:innen nach Hause, die ohne diese Behandlungsmöglichkeit eine lange Zeit im Krankenhaus bleiben müssten. Das erhält die Selbstständigkeit der Patient:innen, steigert ihre Lebensqualität und entlastet das Gesundheitssystem. Ziel der APAT ist es, die im Krankenhaus begonnene Therapie in gleichbleibender Qualität im gewohnten häuslichen Umfeld fortzuführen.
Dank unserer jahrelangen Erfahrung in der Herstellung und der Versorgung mit parenteralen Antiinfektiva-Therapien können wir Ärzt:innen und Kliniken, Homecaredienstleistern und Pflegediensten, sowie Patient:innen und ihren Angehörigen mit Rat und Tat zur Seite stehen.
Unsere Expert:innen aus dem Team Homecare beantworten Ihnen gerne Ihre Fragen. Sie erreichen uns montags bis freitags von 8 bis 16 Uhr:
Eigene Herstellung und schnelle Versorgung
Dank unserer großen Sterilherstellung sind wir in der Lage alle sterilen Zubereitungen im eigenen Reinraum herzustellen. Das ermöglicht es uns, neue Versorgungen schnell zu prüfen und umzusetzen.
Feste Ansprechpartner:innen
Unser hochqualifiziertes Team aus Apotheker:innen, PTA, PKA und Ernährungsexpert:innen ist während der gesamten Therapie für die Patient:innen und ihre Angehörigen da.
Unterstützung bei Rezepten
Nach Wunsch unterstützen wir Patient:innen in der Kommunikation mit Praxisteams und helfen bei Fragen oder Unklarheiten zur Ausstellung von Rezepten und Folgerezepten für die Therapie.
Netzwerk aus Kooperationspartnern
Wir arbeiten mit verschiedenen Kooperationspartnern zusammen, deren Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger:innen das Versorgungsangebot abrunden.
Verlässliche Lieferfähigkeit in ganz Deutschland
Wir stellen Antibiotikalösungen für die APAT-Therapie in unserem eigenen Sterillabor in Münster her und liefern die benötigten Medikamente und Hilfsmittel pünktlich zu Therapiebeginn zu den Patient:innen nach Hause.
Ansprechpartner für Praxisteams
Wenn die Patient:innen das Krankenhaus verlassen, erfolgt die weitere Betreuung in der Regel durch niedergelassene Ärzt:innen. Wir stehen Ärzt:innen und Praxisteams dabei als kompetenter Partner rund um die APAT-Versorgung zur Seite.
Antibiotika kommen bei der Behandlung von verschiedenen Infektionen mit Bakterien zum Einsatz. Ist eine orale Einnahme nicht möglich oder steht kein passender Wirkstoff zur oralen Anwendung zur Verfügung, wird die Infektion intravenös oder intramuskulär behandelt. Eine solche parenterale Antibiotikatherapie ist in Deutschland in der Regel noch mit einem Krankenhausaufenthalt verbunden. Gerade für chronisch Erkrankte, die regelmäßig auf eine Antibiotikainfusion angewiesen sind, bedeutet dies einen Verlust von Lebensqualität.
Viele dieser Patient:innen, die lediglich für ihre Antibiotikatherapie stationär aufgenommen werden, können diese auch zu Hause bekommen und dabei weiter ihrem Alltag nachgehen. Diese Möglichkeit der APAT hat sich in anderen Ländern bereits als Versorgungsstandard etabliert und bringt viele Vorteile mit sich.
APAT kommt als Therapieform bei Infektionskrankheiten zum Einsatz, z.B. bei Mukoviszidose, Weichteilinfektionen (Wundrose oder Zellulitis), Knocheninfektionen, Infektionen des Zentralennervensystems, bei Harnwegsinfekten oder kardiovaskuläre Infektionen (Endokarditis)
Ob diese Therapieform in Frage kommt, wird im Gespräch mit dem Ärzteteam im Krankenhaus festgelegt. Bei der Machbarkeit der Antibiotikatherapie im häusliche Umfeld spielen viele Einflussfaktoren eine Rolle. Grundvoraussetzungen für die APAT-Therapie sind:
Die Patient:innen und/oder ihre Angehörigen werden von ihren Ärzt:innen und den erfahrenen Gesundheitspfleger:innen unserer Kooperationspartner angeleitet und geschult. Für die Antiinfektiva-Therapie erhalten sie eine Kurzinfusion gebrauchsfertig in einer so genannten Elastomerpumpe. Diese mechanische Pumpe entleert sich nach dem Anschließen von selbst und ist deshalb besonders einfach zu handhaben. Ihr kompaktes Erscheinungsbild sorgt für eine besondere Praktikabilität und ermöglicht den Patient:innen auch während der Infusion maximale Mobilität.
Das Ärzteteam im Krankenhaus prüft, ob eine APAT als Therapieoption infrage kommt und meldet die Patient:innen bei unserem Homecare-Team an.
Die Patient:innen bekommen von uns einen Aufklärungsbogen und eine Einwilligungserklärung.
Die APAT wird von dem behandelnden Ärzteteam verordnet.
Wir prüfen den Therapieplan auf pharmazeutische Plausibilität und organisieren die notwendigen ambulanten Strukturen. Die pflegerische Begleitung der Therapie gelingt über unsere langjährigen Kooperationspartner
Die Antibiose wird in unserer Sterilherstellung hergestellt
Die Patient:innen und ihre Angehörigen bekommen eine ausführliche Einweisung in den Umgang mit der elastomeren Infusionspumpe und die korrekte Lagerung des Arzneimittels.
Die Antibiose wird dokumentiert. Zudem unterstützen wir Ärzt:innen und Patient:innen bei der Organisation von Folgerezepten
Wir beliefern die Patient:innen regelmäßig mit ihren benötigten Medikamenten und Antibiosen
Gemeinsam mit unseren Kooperationspartnern führen wir regelmäßige Kontrollen bei den Patient:innen durch. Dazu gehören Compliance- und Adhärenzkontrollen, sowie Verbands- und Portnadel-Wechsel
Während der gesamten Therapie sind wir als Ansprechpartner für die Patient:innen und ihre Angehörigen da und übernehmen die persönliche Betreuung
Bei Elastomerpumpen handelt es sich um eine bestimmte Art mechanischer Infusionspumpen. Diese gibt es in verschiedenen Größen und von unterschiedlichen Herstellern. Sie ermöglichen eine kontinuierliche Applikation des Medikamentes. Die Pumpe arbeitet ohne Strom. Das Medikament wird dabei über Druck eines Elastomer-Ballons in der Pumpe verabreicht. Die Infusionsgeschwindigkeit ist bautechnisch begrenzt und ermöglicht eine Infusionsdauer zwischen wenigen Minuten und mehreren Tagen. Die Pumpe wird unter kontrollierten, sterilen Bedingungen in einem Reinraum befüllt und nach der Benutzung entsorgt.
Für die Verwendung der Infusionspumpe wird ein sicherer Zugang benötigt, der in der Regel in der Klinik gelegt wird. Das kann zum Beispiel ein Port-, PICC oder Midline-Katheter sein. Welcher Zugang gewählt wird, entscheiden die Ärzt:innen in der Klinik.
Die Gesundheits- und Kinderkrankenpflegerinnen unserer Kooperationspartner übernehmen die persönliche Betreuung der Patient:innen und ihrer Angehörigen und schulen sie im sicheren Umgang mit der Infusionspumpe. Danach sind die Patient:innen und/oder ihre Angehörigen in der Lage, das Anschließen der elastomeren Infusionspumpe an den Zugang selbständig und unabhängig zu übernehmen.
Die elastomeren Infusionspumpen werden gekühlt geliefert und müssen auch bei den Patient:innen zu Hause im Kühlschrank gelagert werden. Genaue Informationen zur Lagerung der Pumpen bekommen die Patient:innen und ihre Angehörigen von unserem Homecare-Team und den Gesundheits- und Kinderkrankenpflegerinnen unserer Kooperationspartner.
Die Infusionspumpe sollte etwa sechs bis acht Stunden vor der Verabreichung aus dem Kühlschrank genommen und auf Raumtemperatur gebracht werden, damit sie körperwarm appliziert werden können. Nachdem die Infusionslösung aus dem Kühlschrank genommen wurde, muss sie innerhalb von 24 Stunden verwendet werden.
Die Dauer der Antiinfektiva-Therapie ist abhängig von der Grunderkrankung und variiert zwischen wenigen Tagen und mehreren Monaten. Die Durchlaufzeit der Infusion im Rahmen einer APAT-Therapie beträgt üblicherweise zwischen 30 Minuten und zwei Stunden. Die Infusionsdauer wird dabei bereits bei der Herstellung der Antibiose in unserem Reinraumlabor berücksichtigt.